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Arbeiten am Heidelberg Congress Center (HCC) laufen auf Hochtouren

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besichtigte Neubau in der Bahnstadt

Mit seiner wellenförmigen Sandsteinfassade und durchdachten Struktur beeindruckt das neue Heidelberger Konferenzzentrum bereits während der Bauzeit. Der rötliche Naturstein der Region nimmt Bezug zu den traditionellen Baumaterialien Heidelbergs. Im Inneren wird weißer Sichtbeton vorherrschen. Neben dem Großen Saal wird das fast gebäudehohe Hauptfoyer eines der Herzstücke des Heidelberg Congress Center (HCC) sein. Besucher gelangen künftig über zwei Eingänge, vom Czernyring und von der Max-Jarecki-Straße aus, in das Gebäude. In Verbindung mit den Neubauten am Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs entsteht somit ein für die Bahnstadt herausragendes Bauwerk.

„Die Arbeiten hier laufen auf Hochtouren, alle Beteiligten arbeiten mit großem Einsatz daran, dass das neue Konferenzzentrum im Frühjahr übergeben werden kann. Hier entsteht ein neues identitätsstiftendes Wahrzeichen für die Bahnstadt, das Heidelbergerinnen und Heidelbergern ebenso wie den Gästen aus aller Welt viel Raum zum Austausch und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten wird“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck. Im Rahmen seiner Sommertour besuchte er am Donnerstag, 8. September 2023, die Baustelle.
 
Am 1. März 2024 soll die Immobilie durch die Bauherrin Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG) an das Betreibermanagement übergeben werden. Der Fenstereinbau und die Fassadengestaltung am HCC sind abgeschlossen. Die Lüftungsanlagen und Elektrotechnik im Gebäude wurden ebenfalls installiert und die Technikräume staubfrei fertiggestellt. Derzeit erfolgt die Feininstallation der Leuchten, Schalter und Bedienelemente sowie der Einbau der Haustechnik. Auch mit den Ausbauarbeiten, wie Parkett, Fliesen und Malerarbeiten, konnte bereits begonnen werden.

Drei Männer sitzen auf einer holzvertäfelten Treppe auf dem Dach des Congress Centers.
Projektleiter der Bauherrin Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG) Wahid Saberi, Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck und Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft Heidelberg Congress (HC) Thomas Sante begutachteten bei der Tour durch das ganze Gebäude auch den neunten Seminarraum – eine Besonderheit: unter freiem Himmel, jedoch völlig multimedial ausgestattet. (Foto: Philipp Rothe)

Moderne Technik und flexible Raumkonzepte

Das Gebäude verfügt über ein flexibles Raumkonzept auf vier Ebenen, zwei große Säle und zehn Konferenz- und Tagungsräume mit insgesamt 3.800 Sitzplätzen sowie ein Studio für Live-Streaming und Videoproduktionen. Unter dem HCC befinden sich zudem zwei Tiefgaragengeschosse. Insgesamt wurden rund 87.000 Quadratmeter Schalungsmaterial, 4.400 Tonnen Bewehrungsstahl und 45.000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Bis zur Fertigstellung werden über 26 Kilometer Leitungen für Trink-, Schmutz- und Regenwasser sowie für die Heizungs-, Kälte- und Sprinkleranlagen verbaut. Hinzu kommen rund 360 Kilometer Kabel. Allein die Kupferleitungen für die Daten- und Medientechnik entsprechen mit einer Gesamtlänge von rund 110 Kilometern der Entfernung vom HCC bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof.

Neue Bäume und Bepflanzungen für die Außenanlagen

Bei seinem Rundgang überzeugte sich der Erste Bürgermeister auch von der Gestaltung der Außenanlagen. Die Nordseite am Czernyring wurde fast vollständig gepflastert. Die Flächen an der Westseite des Gebäudes werden im Herbst mit Pflaster ausgestattet. Bis Ende November folgen umfangreiche Pflanzarbeiten: Am Czernyring ziert bald eine Eichengruppe, bestehend aus drei Traubeneichen und zwei Zerreichen, den Vorplatz. An der Westseite des Konferenzzentrums (Max-Jarecki-Straße) werden vier Gleditschien, drei Waldkiefern und zwei Vogelkirschen neu gepflanzt. Eine standortgerechte, mehrheitlich einheimische Mischstaudenbepflanzung mit Gräsern, Farnen sowie verschiedenen Blütenstauden und Zwiebelpflanzen runden die Begrünung der Außenanlagen ab.

Innenansicht und Blick auf die offene Decke des Congress Centers.
Ein Spiel aus Licht und Schatten bietet die Architektur inmitten des Heidelberger Kongresszentrums. (Foto: Philipp Rothe)

Qualität durch Nachhaltigkeit

Das Qualitätssiegel der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) kennzeichnet die hervorragende Bauweise des HCC. Der Kriterienkatalog deckt alle für das Thema Nachhaltigkeit relevanten Felder ab und betrachtet insbesondere den Lebenszyklus einer Immobilie. Konkret werden beim HCC eine primärenergetisch gute Energieversorgung, eine gesundheits- und umweltverträgliche Materialauswahl, eine Verbesserung des Mikroklimas über ein Gründach sowie eine Reduktion des Abwasseraufkommens über eine Versickerung des Regenwassers realisiert. Das HCC wird einen Teil seiner Energie über eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach selbst erzeugen. Die Lüftungsanlagen werden mit Wärmerückgewinnungssystemen betrieben, die einen Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent haben. Zudem ist das Gebäude an das Fernwärme- und -kältenetz der Stadtwerke Heidelberg angeschlossen. In der Tiefgarage sind Ladestationen für E-Fahrzeuge und E-Bikes vorgesehen.

Barrierefreiheit

Die Bedürfnisse und Anforderungen von Menschen mit Behinderungen sind im Bau und in der Ausstattung umfangreich berücksichtigt. Acht Aufzuganlagen verbinden die verschiedenen Veranstaltungsebenen im Gebäude. Alle Zugänge sind stufen- und schwellenlos erreichbar. Auf den Ebenen und in den Treppenhäusern verfügen die Handläufe über taktile Informationen zur Orientierung für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Für Menschen mit sensorischen Einschränkungen sind Hilfen zur barrierefreien Informationsaufnahme vorgesehen. Für hörgeschädigte Menschen wird eine gesonderte Übertragungsanlage eingebaut.

Intensiver Planungs- und Entscheidungsprozess

Dem Neubau liegt ein intensiver Planungs- und Entscheidungsprozess zugrunde. Die Bedarfserhebung, Standortfrage, Machbarkeitsstudie und die Ausschreibung sowie die Bewertung des Architektenwettbewerbs wurden von einem Expertenteam und der Bürgerschaft begleitet. Ein Vorgehen, das vor allem in Bezug auf die intensive Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Eventspezialisten und das daraus resultierende Raumkonzept bundesweit einzigartig und beispielhaft ist. Das HCC ist ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg.

Weitere Infos unter www.konferenzzentrum.heidelberg.de

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