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Bahnstadt: Pfaffengrunder Terrasse erhält Landschaftsarchitekturpreis des Landes

Eines von fünf ausgezeichneten Projekten Baden-Württembergs / „Grüne Mitte“ mit Blick in Landschaft

Gebäude der Bahnstadt Heidelberg vor Wiese mit Bäumen
Treffpunkt in der Bahnstadt-Mitte: Die Pfaffengrunder Terrasse mit ihren zahlreichen Nutzungen – als Erholungsort, Treffpunkt und Areal für Bewegung – wurde mit dem Landschaftsarchitektur-Preis des Landes ausgezeichnet. (Foto: Christian Buck)

Das Land Baden-Württemberg hat die Pfaffengrunder Terrasse ausgezeichnet: Der Bahnstadt-Freiraum erhält den baden-württembergischen Landschaftsarchitektur-Preis in der Kategorie „Gewerbe-, Wohn- und Arbeitsumfeld“. Damit ist die Pfaffengrunder Terrasse, die in der Bahnstadt-Mitte direkt am Gadamerplatz liegt, eines von fünf ausgezeichneten Projekten in Baden-Württemberg.

Die Gestaltung der Pfaffengrunder Terrasse ist ein Projekt des Büros capattistaubach urbane landschaften aus Berlin, umgesetzt von KUULA Landschaftsarchitekten im Auftrag der Stadt Heidelberg. Die Jury lobte die Verbindung aus Platz und Park, die aus klaren Gestaltungsmitteln inmitten der Bebauung eine neue „grüne Mitte“ mit Blick in die Landschaft schafft. Der Raum und seine Übergänge werden von Bäumen eingegrenzt – als Allee, Rahmung und Solitär. Der Rasen in der Platzmitte bietet Raum für viele Nutzungen, wertete die Jury. In Verlängerung des Langen Angers wurde ein niveaugleiches Wasserspiel eingefügt. Umgesetzt wurde eine Gestaltung, die barrierefreie Wegeverbindungen sichert, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende bevorzugt, Gewerbetreibende an die Platzfläche anbindet und verschiedene Freizeit- und Veranstaltungsnutzungen ermöglicht. Auch ein Urban Gardening ist integriert.

Das Einzugsgebiet der Oberflächenentwässerung umfasst knapp 12.000 Quadratmeter, folglich fast die gesamte Platzfläche. Es handelt sich um befestigte und begrünte Platzflächen. Ein Großteil der gepflasterten Platzfläche wird in die Spielwiese entwässert. Inklusive der Rasenfläche ergibt das rund 5.000 Quadratmeter Fläche (40 Prozent der Gesamtfläche), die über eine Flächenversickerung in einen unterirdischen Speicher geleitet werden. 

Über den Landschaftsarchitektur-Preis

Der Landschaftsarchitektur-Preis würdigt kreativ gestaltete Frei- und Landschaftsräume in Baden-Württemberg. Die Jury ist interdisziplinär mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Landschaftsarchitektur, Architektur, Stadtplanung und weiteren Professionen besetzt. Die Schirmherrschaft liegt beim Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, Ministerin Nicole Razavi. Die Preisträger werden am 16. April 2024 im Stuttgarter Hospitalhof vom Landesverband des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten geehrt und ausgezeichnet. Der Gewinner des Landschaftsarchitektur-Preises 2024 ist der neue Grünzug Nordost in Mannheim.

Hintergrund: Pfaffengrunder Terrasse

Die Pfaffengrunder Terrasse ist die größte der drei Bahnstadt-Terrassen zwischen Promenade und Gadamerplatz. Mit rund 12.000 Quadratmetern – das entspricht etwa anderthalb Fußballfeldern – bildet sie einen der großen Freiräume in der Bahnstadt. Seit der Sperrung des Langen Angers ist das Areal von der Grünen Meile und dem Gadamerplatz über die Pfaffengrunder Terrasse bis hin zur Promenade autofrei.
 
Bürgerinnen und Bürger aus der Bahnstadt haben sich 2015 bei zwei Veranstaltungen entsprechend den Leitlinien zur mitgestaltenden Bürgerbeteiligung bei der Planung der Pfaffengrunder Terrasse beteiligt. Ihre Anregungen flossen in die Aufgabenstellung für die Gestaltung des Platzes ein, unter anderem die Idee für einen multifunktional nutzbaren Platz, der für Erholung und Freizeit, aber auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Zudem gab es eine vom Kulturfenster organisierte Veranstaltung für Kinder, bei der Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren nach ihren Wünschen gefragt wurden. Nach der Entscheidung des Preisgerichts im Frühjahr 2016 waren die Wettbewerbsarbeiten öffentlich ausgestellt.
 
Im April 2016 wurde die Pfaffengrunder Terrasse für eine Zwischennutzung hergerichtet. Dort fanden sich Sitzbänke, Bäume in Pflanzkübeln, drei Hochbeete für Urban Gardening, zwei Tischtennisplatten, ein Schachfeld und drei Graffiti-Wände. Alle Projekte bekamen Bürgerpaten und wurden zusammen mit der Stadt unter Koordination des Stadtteilvereins Bahnstadt umgesetzt.

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