Stadt Heidelberg erhält Landespreis Radinfrastruktur 2025
Oberbürgermeister Würzner: „Schaffen sichere und attraktive Angebote für den Radverkehr“
Die Stadt Heidelberg ist beim Landespreis Radinfrastruktur Baden-Württemberg 2025 als Gewinnerkommune ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Radkongresses Baden-Württemberg am 9. und 10. Oktober 2025 im Heidelberg Congress Center (HCC) statt. Prämiert wurde die Radwegeachse Bahnstadt – Neuenheimer Feld als kommendes Schlüsselprojekt für den Rad- und Fußverkehr in Heidelberg sowie als Beispiel für innovative Radinfrastruktur im städtischen Umfeld. Mit der Auszeichnung würdigt das Land Heidelbergs konsequenten Einsatz für eine nachhaltige, klimafreundliche und zukunftsorientierte Mobilitätsgestaltung.
Land zeichnet mit Landespreis hervorragende Radprojekte aus
Mit dem Preis zeichnet das Land Baden-Württemberg Kommunen und Landkreise aus, die beispielhafte Projekte im Radverkehr umsetzen. Prämiert werden Vorhaben, die sich durch hohe Planungs- und Bauqualität, innovative Ansätze und besondere Alltagstauglichkeit auszeichnen. Wichtige Kriterien sind die strategische Bedeutung im Radverkehrsnetz, die Verbesserung von Sicherheit und Komfort für Radfahrende sowie der Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz. Ziel des Preises ist es, Best-Practice-Beispiele sichtbar zu machen und zur Nachahmung anzuregen.
„Der Landespreis Radinfrastruktur ist eine großartige Bestätigung für unseren Weg hin zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilität in Heidelberg. Das Fahrrad ist bereits heute das beliebteste Verkehrsmittel in Heidelberg – rund 33 Prozent aller Wege werden mit dem Rad zurückgelegt, im Stadtgebiet sogar 38 Prozent“, sagt Oberbürgermeister Eckart Würzner: „Mit Projekten wie der Radachse Bahnstadt–Neuenheimer Feld, neuen Fahrradstraßen, dem Ausbau des Radnetzes und Fahrradparkhäusern am Europaplatz und Hauptbahnhof schaffen wir sichere, attraktive Angebote und stärken so die Radstadt Heidelberg. Zugleich binden wir uns in die Radschnellwege des Umlands ein, etwa den geplanten Radschnellweg nach Schwetzingen. Die Auszeichnung motiviert uns, den Radverkehr in Heidelberg weiter konsequent zu stärken und die Verkehrswende voranzubringen.“
Ausgezeichnetes Projekt: Radwegachse Bahnstadt – Neuenheimer Feld
Die prämierte Radwegachse ist ein Schlüsselprojekt für den Rad- und Fußverkehr in Heidelberg. Sie verbindet wichtige innerstädtische Routen und zentrale Ziele wie den Hauptbahnhof, den Universitätscampus Neuenheimer Feld und das Bahnstadtquartier und wird überregional an das Radschnellwegnetz angebunden. Dabei überwindet sie große Barrieren wie den Neckar, die Bundesstraße B 37 und Bahnanlagen. Ziel des Projekts ist es, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr deutlich zu steigern und zugleich die Sicherheit und den Komfort für Radfahrende zu erhöhen.
Herzstücke der Achse sind zwei neue Brücken:
- Die sogenannte Gneisenaubrücke, derzeit noch im Bau, wird Rad- und Fußverkehr getrennt führen, barrierefrei gestaltet sein und rund 20 Millionen Euro kosten, davon etwa 13,7 Millionen Euro gefördert durch das Land Baden-Württemberg.
- Eine zweite Brücke, die eine direkte Rad- und Fußverbindung über den Neckar zwischen Bergheim und Neuenheim schafft, befindet sich aktuell in Vorbereitung für das Planfeststellungsverfahren. Für die Finanzierung ist die Stadt Heidelberg auf Landesunterstützung angewiesen – insbesondere durch den Klimabonus für besondere klimafreundliche Maßnahmen.
Die Radwegachse Bahnstadt – Neuenheimer Feld ist ein zentraler Baustein der Radstrategie der Stadt Heidelberg. Mit über 12.000 prognostizierten Radfahrenden pro Tag hat sie nicht nur großes Potenzial für die Erreichung der städtischen Klimaziele, sondern auch eine hohe praktische Relevanz für den Alltag der Menschen. Projekte wie die Fahrradparkhäuser am Hauptbahnhof, der Radweg entlang der Bahnstadt-Promenade und die neuen Brückenverbindungen stehen exemplarisch für Heidelbergs Ziel, Rad- und Fußverkehr gezielt zu fördern und mit dem öffentlichen Nahverkehr zu verzahnen.
Hintergrund
Die Stadt Heidelberg verfolgt seit Jahren konsequent eine integrierte Radverkehrspolitik. Mit der Radstrategie 2030 wurde ein umfassender Masterplan entwickelt, der den Radverkehr als gleichberechtigtes Verkehrsmittel in der Stadt verankert. Dazu zählen der Ausbau des innerstädtischen Radnetzes, die Einrichtung von Fahrradstraßen, sicheren Radwegen und Fahrradparkhäusern, die Modernisierung des Hauptbahnhofsumfelds sowie die Einbindung in Radschnellwegeverbindungen mit dem Umland. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil stetig zu erhöhen, die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Verkehrswende sowie den Klimaschutz aktiv zu unterstützen.