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Bahnstadt: Wasserturm am Czernyring nach Sanierung eröffnet

Stadt gestaltet derzeit Platzfläche

Der denkmalgeschützte Wasserturm in der Bahnstadt ist nach umfangreicher privater Sanierung wieder zugänglich. Der historische Wasserturm, der an der Ecke Czernyring/Grüne Meile in direkter Nähe zum Konferenzzentrum und dem Europaplatz am Hauptbahnhof liegt, wurde durch den privaten Investor und Heidelberger Fußballprofi Lukas Rupp und seinem Bruder, Projektentwickler und Innenarchitekt Hendrik Rupp, sowie dem Architekten Kevin Sättele vom Büro "Kopp + Sättele" restauriert. Künftig wird dieser zusammen mit seinem neuen gläsernen Anbau gastronomisch genutzt. Dort hat das Restaurant „Lilo“ eröffnet. Im Inneren des Wasserturms gibt es einen Barbereich und Räume für Veranstaltungen. Die charakteristischen Bauelemente des Turms – darunter die originale Wendeltreppe – blieben erhalten.  

„Wir freuen uns, dass die Bahnstadt hier einen Ort bekommt, der von ihrer Herkunft zeugt und dass es auch in der heutigen Zeit noch Leute gibt, die daran glauben, dass man sich auf das Abenteuer einlassen kann, ein solch historisches Gebäude in eine neue Nutzung zu bringen und es zu sanieren“, sagte Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg.  

Entstehung einer städtischen Platzfläche

Der Wasserturm bekommt auch ein neues städtisches Umfeld: Das Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg ie Stadt Heidelberg gestaltet rund um den Turm und seinen Anbau einen kleinen Platz, der ab März 2026 der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Ein Teil des Platzes dient künftig für die Außengastronomie des Wasserturms. Die Fertigstellung des Platzes ist für März 2026 geplant.  

Die Fläche wird von Trockenmauern mit mehreren Sitzbänken eingefasst und mit Stauden, Gräsern und Gehölzen bepflanzt. Der Platz liegt etwa 75 Zentimeter tiefer als das umgebende Gelände und wird über eine Treppe sowie eine Natursteinrampe barrierefrei erreichbar sein. Zur Vermeidung einer Überflutung des Grundstückes und der Gebäude bei Starkregenereignissen ist ein unterirdischer Speichertank mit einem Volumen von circa 25.000 Litern vorgesehen.
 

Historie

Der 1907 erbaute Wasserturm ist ein zentrales Wahrzeichen des Stadtteils Bahnstadt. Dieser liegt auf der Fläche des früheren Heidelberger Güter- und Rangierbahnhofs. Am Wasserturm wurden einst Dampfloks mit Wasser über einen Wasserkran aufgefüllt. 

Die Betankung von Zügen mit Wasser durch Wassertürme funktionierte über das Prinzip der Schwerkraft und des hydrostatischen Drucks. Wassertürme speicherten Wasser in großer Höhe, sodass die Schwerkraft das Wasser mit ausreichendem Druck durch einen Wasserkran über eine seitliche Auslegerröhre in die Einfüllöffnung des Eisenbahntanks drückte. Dieser Druck ermöglichte ein schnelles Befüllen der Züge, um die Betriebsunterbrechung zu minimieren.  Dampflokomotiven benötigten fortlaufend Wasser, um Dampf zur Fortbewegung zu erzeugen. Wassertürme waren strategisch entlang der Bahnstrecken platziert, um eine schnelle und kontinuierliche Versorgung mit Wasser sicherzustellen.