Brückenschlag in die klimafreundliche Zukunft
Stadt Heidelberg und Verkehrsministerium eröffnen neue Rad- und Fußwegbrücke
Mehr Mobilität für Heidelberg: Die Stadt Heidelberg und das Verkehrsministerium Baden-Württemberg haben am Donnerstag, 18. Dezember 2025, die neue Rad- und Fußwegbrücke nahe dem Hauptbahnhof eröffnet. Sie trägt ab sofort den Namen: Da-Vinci-Brücke (bisheriger Projektname: Gneisenaubrücke). Die Stadt Heidelberg hat die neue Brücke, die Teil der Stadtteilentwicklung Bahnstadt ist, in rund zwei Jahren gebaut. Das Land Baden-Württemberg übernimmt zwei Drittel der Kosten und fördert das Projekt mit 13,75 Millionen Euro. Die Gesamtkosten betragen 20,5 Millionen Euro. Der Restbetrag von rund 6,8 Millionen Euro wurde über das Treuhandvermögen Bahnstadt finanziert. Die neue Rad- und Fußwegebrücke schafft eine direkte, auto- und barrierefreie Verbindung für Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger. Ihren Namen, Da-Vinci-Brücke, hat der Gemeinderat am 11. Dezember 2025 beschlossen – in Anlehnung an die gleichnamige Straße, die auf die neue Brücke führt.
Die neue Da-Vinci-Brücke ist ein wichtiger Baustein im Heidelberger Radwegenetz und Teil einer künftigen schnellen Verbindung vom Heidelberger Süden ins Neuenheimer Feld. In Zukunft soll an die neue Brücke eine weitere über den Neckar anschließen, die ab 2030 gebaut werden soll. Für die geplante Radwegeachse Bahnstadt – Neuenheimer Feld ist die Stadt Heidelberg beim Landespreis Radinfrastruktur Baden-Württemberg 2025 mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden: Die Radwegeachse zeige, wie fahrradfreundliche Infrastruktur für große Radverkehrsmengen umgesetzt werden könne. Über die Verbindung sollen eines Tages bis zu 11.000 Radfahrende pro Tag schneller und direkter an ihr Ziel kommen – so die Prognose.
„Die neue Da-Vinci-Rad- und Fußwegbrücke ist mehr als nur ein Bauwerk: Sie ist eine der beiden zentralen Verbindungsbrücken zwischen dem Heidelberger Süden und dem Universitätscampus. Künftig soll es auf dieser Strecke eine schnelle Verbindung für Radfahrende geben. Jetzt fehlt nur noch der Brückenschlag über den Neckar. Wir danken dem Land für die unverzichtbare Unterstützung, die zwingend ist, wenn wir Zukunft gestalten wollen. Mit der Eröffnung der Da-Vinci-Brücke setzen wir heute gemeinsam Maßstäbe für eine nachhaltige, lebenswerte Stadt“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner.
„Die Da-Vinci-Brücke ist das größte kommunale Rad- und Fußverkehrsprojekt der vergangenen Jahre in Baden-Württemberg – und damit ein echtes Leuchtturmprojekt. Sie zeigt, wie moderne, sichere und attraktive Mobilität für den Rad- und Fußverkehr heute aussieht. Dank des Förderprogramms nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz werden nicht nur in Heidelberg, sondern im ganzen Land immer mehr gute Wege für den Rad- und Fußverkehr geschaffen. Das macht den Alltag für viele Menschen in Heidelberg und im ganzen Land einfacher, sorgt für mehr Sicherheit auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder in der Freizeit und steigert die Lebensqualität in Stadt und Land für alle“, erklärte Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg.
„Mit der Eröffnung der Da-Vinci-Brücke schlagen wir ein neues Kapitel für nachhaltige Mobilität in Heidelberg auf und setzen gleichzeitig architektonische Akzente. Der Bau einer neuen Brücke ist ein seltenes und daher ganz besonderes Ereignis für die Stadt Heidelberg. So freuen wir uns sehr darüber, dieses Mammutprojekt in rund zwei Jahren Bauzeit realisiert zu haben. Zusammen mit der geplanten Rad- und Fußwegbrücke über den Neckar können wir so eine durchgängige barrierefreie Verbindung vom Heidelberger Süden ins Neuenheimer Feld realisieren“, sagte Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck.
„Mit der Da-Vinci-Brücke schließen wir eine der wichtigsten Lücken im Heidelberger Rad- und Fußwegenetz. Sie schafft eine neue, sichere und barrierefreie Verbindung zwischen Hauptbahnhof, Europaplatz, Bahnstadt und Bergheim – ein echter Meilenstein unserer Mobilitätswende. Die Brücke ist ein zentraler Baustein der Radhauptachse bis ins Neuenheimer Feld. Mit dem Land möchten wir diesen Weg konsequent weitergehen: Planungen beschleunigen, Investitionen sichern und klimafreundliche Mobilität alltagstauglich machen“, sagte Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität.
Raum für alle auf sechs Metern Breite
Auf sechs Metern Breite – vier Meter für den Radweg und zwei Meter für den Fußweg – bietet die neue Da-Vinci-Brücke genug Raum für alle Verkehrsteilnehmenden. Sie überquert die Bahngleise von der Ochsenkopfwiese in Bergheim bis zum Luxor-Kino in der Bahnstadt. Dabei führt sie die bestehende Radachse aus dem Heidelberger Süden über die Bahnstadt-Promenade, die Pfaffengrunder Terrasse und Da-Vinci-Straße weiter und bildet einen zentralen Abschnitt der zukünftigen Fahrradhauptachse zum Neuenheimer Feld. Unabhängig von der langfristigen Hauptachsenplanung verläuft die heutige Weiterführung der Radroute über die Da-Vinci-Brücke nach Westen über den Schwarzen Weg/Ochsenkopfwiese in Richtung Wieblingen und Edingen-Neckarhausen sowie über die Kurfürsten-Anlage in Richtung Stadtzentrum und Neuenheim.
Erste Schrägseilbrücke Heidelbergs
Die Da-Vinci-Brücke überspannt als erste Schrägseilbrücke Heidelbergs vier Bahn- und zwei Straßenbahngleise. Die rund 120 Meter lange und etwa 500 Tonnen schwere Konstruktion wird von einem rund 40 Meter hohen Pylon getragen, dessen 24 Stahlseile der Brücke ihre charakteristische Form verleihen. Die Bauzeit war aufgrund der engen Sperrzeiten der Deutschen Bahn herausfordernd. Viele Arbeitsschritte mussten in der Nacht ausgeführt werden. Der Bau wurde unter Federführung des städtischen Tiefbauamts und mit maßgeblicher Unterstützung der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH realisiert. Planung und Bau der Brücke belaufen sich auf rund 20,5 Millionen Euro.
Mit dem Brückenbau wurden ebenfalls die Wege im Umfeld verbessert und die Haltestelle Gneisenaustraße-Süd barrierefrei ausgebaut. Sechs neue Bäume werden im Frühjahr 2026 entlang der Gneisenaustraße als Fortführung der bestehenden Baumreihe gepflanzt. Der Bolzplatz an der Ochsenkopfwiese wird nach Abschluss der Arbeiten erneuert.
Im Oktober und November 2025 gestaltete die Graffiti-Sparte des Vereins Hip Hop Heidelberg e. V. mit Künstlerinnen und Künstlern aus Heidelberg, Hamburg, Karlsruhe und Köln die neue Da-Vinci-Brücke und die Haltestelle Gneisenaustraße. Das Konzept setzt bewusst auf Buchstaben als universelle Sprachelemente. So entstand ein Kunstwerk, in dem viele verschiedene Stilrichtungen zusammenkommen und das beim Betrachten immer wieder neue Eindrücke vermittelt.
Zweiter Baustein der Radachse: Neckarbrücke in Planung
An die neue Da-Vinci-Brücke soll künftig eine weitere Brücke anschließen. Mit dem Bau der neuen Rad- und Fußwegverbindung über die B 37, die Vangerowstraße und den Neckar, für deren Kosten die Stadt Heidelberg einen Antrag auf Förderung beim Land eingereicht hat, soll eine neue Fahrradhauptachse entstehen. Zum einen wird sie die stark wachsenden Stadtteile im Heidelberger Süden mit dem Neuenheimer Feld im Norden, mit seinen vielen Klinik- und Universitätseinrichtungen, verbinden. Zum anderen soll in der Bahnstadt die zukünftige Radschnellverbindung zwischen Schwetzingen und Heidelberg an diese Achse anschließen und in Bergheim die geplante Radschnellverbindung zwischen Mannheim und Heidelberg. Der Bau der Neckarbrücke soll im Jahr 2030 beginnen. Gemeinsam bilden beide Brücken das Herzstück einer künftigen durchgängig leistungsfähigen Radachse.
Heidelberg ist eine Fahrradstadt
Die Da-Vinci-Brücke ist ein zentraler Baustein für den Ausbau der klimafreundlichen Mobilität in Heidelberg. Heidelberg zählt zu den fahrradaktivsten Städten Deutschlands: 38 Prozent aller innerstädtischen Wege werden mit dem Fahrrad zurückgelegt, ein bundesweiter Spitzenwert.
Weitere Informationen, Video und Grafik zum Verlauf der neuen Da-Vinci-Brücke gibt es online unter www.heidelberg.de/davincibruecke.

