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Bahnstadt: Wohnungslieferant für Heidelberg

221 neue Wohnungen im ersten Halbjahr 2020 / Junger Stadtteil mit neun Kitas / Projekte im Überblick

Die Bahnstadt wächst und wächst: Mittlerweile leben dort 5.603 Menschen (Stand: Ende November 2020). Und das Einwohnerwachstum nimmt weiter Fahrt auf: Knapp 500 Menschen zogen zwischen Januar und Juni 2020 in die Bahnstadt – aus Heidelberg und der Region, aus Deutschland und der ganzen Welt. Laut der Heidelberg-Studie 2019 wird das Wohlfühlen im eigenen Stadtteil von Bewohnerinnen und Bewohnern der Bahnstadt besonders hoch eingeschätzt. Die Bahnstadt bietet einen urbanen Mix aus Wohnen und Arbeiten, Bildung und Betreuung, Einkaufen und Freizeitangeboten, darunter viele Spielplätze. 

„Die Bahnstadt ist bedeutend für Heidelberg: Als Lieferant für neuen Wohnraum ist sie der Stadtteil mit den meisten fertiggestellten Neubauten pro Jahr. Auf diesem Rang ist die Bahnstadt nun schon zum sechsten Mal und legt weiter nach: Im ersten Halbjahr 2020 wurden bereits 221 neue Wohnungen fertiggestellt. Insgesamt sind in der Bahnstadt seit 2011 mehr als 3.000 neue Wohnungen entstanden – das ist ein großer Beitrag zum gesamten Wohnungsangebot Heidelbergs“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Jede zweite Heidelberger Neubau-Wohnung liegt in der Bahnstadt

Betrachtet man die Entwicklung der Neubautätigkeit seit 2012 wird deutlich, dass die Bautätigkeit im Stadtgebiet Heidelberg zu einem Großteil auf die Entwicklung des Stadtteils Bahnstadt entfällt. Von den seit 2012 im Neubau entstandenen 5.345 Wohnungen in Heidelberg wurde jede zweite Wohnung in der Bahnstadt gebaut (2.804 Wohnungen oder 52,5 Prozent). Für die kommenden Jahre ist zu erwarten, dass sich der Großteil der Neubautätigkeit im Stadtteil Bahnstadt und auf den Konversionsflächen konzentrieren wird.

Neue Wohnungen entstanden in der Bahnstadt in jüngster Zeit größtenteils in den Westarkaden, dem im April 2020 eröffneten Einkaufszentrum, sowie im Quartier MEILEN.STEIN am Gadamerplatz. Die 185 Mietwohnungen des von der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) entwickelten Wohn- und Geschäftshauses liegen um einen Innenhof, gestaltet nach dem Vorbild englischer Gärten, und sind allesamt belegt. Die nächsten größeren Wohnflächen sind derzeit am Europaplatz im Bau.

Wohngebäude in der Bahnstadt.
Neue Wohnungen entstanden in der Bahnstadt unter anderem im Quartier MEILEN.STEIN am Gadamerplatz, das die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz entwickelt hat. 82 der 185 Mietwohnungen sind geförderter Wohnraum mit einkommensabhängigem Mietzuschuss. (Foto: Buck)

Insgesamt gibt es in der Bahnstadt 3.041 Wohnungen mit einer Fläche von 204.118 Quadratmetern (Stand Juni 2020). Darunter sind 334 geförderte Wohnungen, 82 davon im Quartier MEILEN.STEIN (Stand Ende 2019). Bewohnerinnen und Bewohner erhalten pro Quadratmeter einen einkommensabhängigen Mietzuschuss in Höhe von bis zu 4 Euro pro Quadratmeter förderfähiger Wohnfläche. Weiterer geförderter Wohnraum wird am Europaplatz geschaffen und ist auch für das neue Kopernikusquartier zwischen Czernyring und Grüner Meile geplant. 20 Prozent der Wohnflächen werden preisgebunden vergeben. Somit wird preisgünstiges Wohnen in Miete für wohnberechtigte Haushalte möglich. Die Bahnstadt leistet somit auch einen Beitrag zur Zielerfüllung des Handlungsprogramms Wohnen und dessen 10-Punkte-Papier, das im Juli 2020 vom Gemeinderat verabschiedet wurde.

Klimaschutz: Mit der Bahnstadt verbessert Heidelberg seine CO2-Bilanz

Bahnstädterinnen und Bahnstädter wohnen nahezu klimaneutral und verbrauchen für Strom und Fernwärme nur 0,13 Tonnen CO2 pro Person und Jahr. Das sind 94 Prozent weniger, als das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu) durchschnittlich für einen Einwohner Heidelbergs erhoben hat. 2015 lag dieser Wert bei zwei Tonnen pro Bürger. Wäre die Bahnstadt nicht als Passivhaus-Siedlung angelegt worden, hätte der neue Stadtteil den gesamten Energieverbrauch Heidelbergs und dessen CO2-Emissionen deutlich erhöht. Nun aber geschieht genau das Gegenteil: Die Passivhäuser und das Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund tragen dazu bei, die Energiebilanz der gesamten Stadt zu verbessern.

Weitere Unternehmen beziehen Sitz in der Bahnstadt

Die Bahnstadt ist nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung ein junger Stadtteil, sondern auch hinsichtlich der Bevölkerung: Sie kommt mit ihrem Mix aus Wohnen und Arbeiten, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Betreuung, Kultur und Freizeit, Sport und Einkaufen insbesondere bei jungen Familien gut an. Neun von zehn Bahnstädterinnen und Bahnstädter sind jünger als 45 Jahre. Jeder Zweite im Stadtteil ist unter 30, jeder Fünfte unter 18. Die Bahnstadt hat die höchste Geburtenrate aller Heidelberger Stadtteile. 2019 wurden 100 Geburten im Einwohnermelderegister vermerkt. Nach Fertigstellung der Bahnstadt sollen rund 6.800 Menschen in dem Zukunftsquartier wohnen. Bis zu 6.000 Arbeitsplätze sollen entstehen. 2020 haben weitere Unternehmen, Dienstleister und Geschäfte ihren Sitz in der Bahnstadt bezogen. Dazu zählen unter anderem Verivox, HMS Analytical Software und das Hotel Qube.

Kinderbetreuung vor Ort

Die Stadt hat mehrfach die Kinderbetreuungsangebote ausgebaut: Es gibt Plätze in neun Kitas sowie ein Betreuungsangebot in der Kindertagespflege. Insgesamt bietet die Bahnstadt 300 Kindergarten- und 160 Krippenplätze sowie rund 30 Plätze bei Tagespflegepersonen. Die Grundschule Bahnstadt am Gadamerplatz ist eine inklusive Ganztagsschule mit einer Betreuung bis 17 Uhr.

Fertigstellungen 2020:

Das Einkaufszentrum „Westarkaden Heidelberg“ zwischen Eppelheimer Straße und Grüner Meile hat im April 2020 eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von 11.700 Quadratmetern gibt es dort Einkaufs- und Gastronomieangebote für die Menschen aus dem Stadtteil und ganz Heidelberg. Zudem finden sich dort eine Kita, eine Apotheke, Büro- und Praxisflächen, rund 300 Wohnungen und eine zweigeschossige Tiefgarage mit über 500 Plätzen.

Die Grüne Meile in der Bahnstadt.
2020 füllt sich die Bahnstadt-Mitte weiter mit Leben: Im April werden das Einkaufszentrum Westarkaden (links), das neben Geschäften auch rund 300 Wohnungen bietet, sowie die Grüne Meile (Mitte) als zentrale Verkehrsachse für Bahn, Autos und Fahrräder eröffnet. Die Kräne zeigen den Baufortschritt am Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs. (Foto: Buck)

Die Grüne Meile zwischen dem Wasserturm und der Agnesistraße wurde im April 2020 für den Auto- und Radverkehr freigegeben, zeitgleich mit der Da-Vinci-Straße, die von der Eppelheimer Straße auf die Grüne Meile führt. Die Grüne Meile ist die zentrale Verkehrsader der Bahnstadt, die der inneren Verbindung des Stadtteils von West nach Ost dient. Dort fahren auch die Straßenbahnen. In der Grünen Meile soll im Frühjahr 2021 eine Allee aus Brabant-Silberlinden angelegt werden. Auch die Bäume in der Da-Vinci-Straße werden dann gepflanzt.

Der Czernyring wurde bis zur ersten Jahreshälfte 2020 zwischen den Kreuzungen Max-Planck-Ring Ost/Einsteinstraße und Max-Planck-Ring West/Grüne Meile vierspurig ausgebaut. Ende August 2020 wurden die Arbeiten im Czernyring zwischen Grüner Meile auf Höhe des Wasserturms und Galileistraße fortgesetzt. Nach Fertigstellung – voraussichtlich im April 2021 – werden Fahrzeuge zwei Spuren in beide Richtungen nutzen können. Weitere Straßenarbeiten sind für 2021 im Max-Planck-Ring, der Einstein- und Göppert-Mayer-Straße sowie in der östlichen Newtonstraße (Kanalvortrieb) geplant.

Projekte im Bau und in Planung:

Der Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs bildet künftig die zentrale Eingangssituation für Anreisende mit dem Zug: Diese werden vom Querbahnsteig über einen Steg auf den Europaplatz gelangen und können so bequem und barrierefrei zur Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof Süd am Czernyring und zum neuen Konferenzzentrum laufen. Die Gebäude rund um den Platz entwickelt die Gustav Zech Stiftung. Insgesamt entstehen dort 105 Mietwohnungen verschiedener Größen. Der Start der Vermietung ist für das zweite Quartal 2022 geplant. Die ersten Geschosse der beiden Büro- und Geschäftshäuser auf der östlichen Seite sind fertiggestellt. Ebenso die Untergeschosse des künftigen Vier-Sterne-Superior-Hotels der ATLANTIC Hotels Management GmbH. Die Fundamente für das Parkhaus unter dem Europaplatz sowie das Büro- und Geschäftshaus, das direkt am Czernyring liegt, sind gegossen. Dort beginnt der Bau der Gebäude. Insgesamt ist eine Bauzeit von etwa drei Jahren geplant.

Das neue Konferenzzentrum gegenüber dem Europaplatz am Czernyring wird künftig Austragungsort für nationale wie internationale Kongresse in der Wissenschaftsstadt Heidelberg. Die Bauarbeiten dafür haben im März 2020 begonnen. Mit dem HCC erhält Heidelberg ein modernes Kongresszentrum. Zwei Säle mit 800 und 1.800 Sitzplätzen sowie zwölf Tagungsräume lassen vielfältige Veranstaltungsformate zu. In Verbindung mit den Neubauten am Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs wird es für die Bahnstadt ein herausragendes, identitätsstiftendes Bauwerk werden. Die Fertigstellung ist 2023 geplant.

An der Pfaffengrunder Terrasse rollen seit April 2020 die Baufahrzeuge. Zwischen Gadamerplatz und Promenade entsteht im Zentrum des Stadtteils ein Treffpunkt für alle Altersklassen mit einer großen Rasenfläche. 125 Bäume verschiedener Sorten werden gepflanzt. Ein öffentliches WC wird gebaut. Mit rund 12.000 Quadratmetern bildet die Pfaffengrunder Terrasse einen der großen Freiräume in der Bahnstadt. Fertig sein soll der neue Treffpunkt voraussichtlich Mitte 2021.

Die LBBW Immobilien baut am westlichen Ende des Langen Anger: 2020 haben die Bauarbeiten für Urban Four begonnen. Hier entstehen 78 Wohnungen, von Zwei- bis Fünf-Zimmer-Einheiten, sowie fünf Gewerbeeinheiten. Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant. Urban Four ist das vierte Projekt der LBBW Immobilien an der Promenade. Mit Urban Green (118 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten), Urban Element (90 Wohnungen) und Urban View (79 Mietwohnungen) sind drei Wohnquartiere bereits fertiggestellt.

Die Planungen für das Kopernikusquartier in der Bahnstadt schreiten voran. Das Quartier befindet sich zwischen dem Czernyring im Norden, der Grünen Meile im Süden, dem Platz am Wasserturm im Osten und der Galileistraße im Westen. Damit liegt es in direkter Nähe des Hauptbahnhofs. Auf einer Fläche von rund fünfeinhalb Fußballfeldern sind Gebäude für Dienstleistungen, Wohnungen, Einkaufsläden und der Kopernikusplatz geplant. Der Bau könnte im Sommer 2021 beginnen. Mit dem bereits begonnenen Rückbau des ehemaligen PX-Stores, in dem der Discounter Aldi bis zur Eröffnung des Einkaufszentrums Westarkaden untergebracht war, werden aktuell die Voraussetzungen für den Bau geschaffen.

Die Gneisenaubrücke ist ein wesentlicher Bestandteil der Radachse zwischen den südlichen Stadtteilen und dem Neuenheimer Feld. Sie wird auf Bahnstädter Seite zwischen dem Kino und dem geplanten Fitnesscenter beginnen. Derzeit werden die Planungsunterlagen für eine erneute Ausschreibung überarbeitet, um ein wirtschaftliches Angebot zu erhalten. Parallel finden Abstimmungen mit der Deutschen Bahn statt, um erforderliche Zeitfenster für die Bauarbeiten im Bereich der Gleisanlage zu bekommen. Ein frühestmöglicher Baubeginn ist ab 2023 denkbar.

Die XXXLutz Unternehmensgruppe investiert in der Bahnstadt mehr als 40 Millionen Euro und errichtet ein XXXLutz Möbelhaus und einen Mömax-Trend-Mitnahmemarkt. Diese befinden sich derzeit im Bau auf dem Grundstück neben dem „Bauhaus“. Mit der Eröffnung sollen auch rund 250 Arbeitsplätze für Menschen aus der Region entstehen. Die Gesamtverkaufsfläche ist 28.000 Quadratmeter groß.

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